Bevor auch für mich der Ernst des Lebens beginnt, haben Doris und ich nochmal die Gelegenheit genutzt und relativ spontan eine Woche New York Urlaub gebucht.
Los ging es am 23.04.08 vom Flughafen München. An Bord eines Airbus A330-300 der Lufthansa ging es per Direktflug zum berühmten JFK-Flughafen.
Wir landeten – eine knappe Stunde früher wie erwartet – am frühen Nachmittag Ortszeit und machten uns dann mit Airtrain (bis Howard Beach Station) und Subway auf nach Manhattan, wo unser Hotel lag. Von der Pennsylvania Station waren es noch 3 Block bis zum Manhattan Broadway Hotel, wo wir Quartier bezogen. Anschließend haben wir noch das gute Wetter genutzt und sind einfach ziellos durch die Gegend gelaufen und haben erste Attraktionen wie beispielsweise Times Square besucht. Abends sind wir gegen neun vollkommen erschöpft ins Bett gefallen. Ich habe geschlafen wie ein Toter.
Am ersten Tag sind wir nach Woodbury Common, einem großen Outlet Center in Jersey, gefahren. Wir waren nicht sonderlich erfolgreich beim Shoppen, haben aber doch ein paar Taschen mit heimgebracht. Auf der Heimfahrt hatte unser Bus beim Spurwechsel leider einen Zusammenstoß mit einem PKW – interessanterweise haben weder Busfahrer noch Passagiere davon irgendetwas mitbekommen. Der Bus durfte anschließend nicht mehr weiterfahren und wir mussten auf einen anderen warten, was gefühlte zwei Wochen dauerte. Nachdem wir abends wieder am Port Authority Bus Terminal angekommen sind, sind wir noch etwas in Richtung Downtown gelaufen und haben noch Macy’s besucht.
Freitag haben wir einen wahren Marathontag hingelegt und sind kreuz und quer durch Manhattan gelaufen. Es ging los vom Hotel zum Empire State Building. Da wir wirklich früh dran waren, mussten wir nicht lange warten und waren bei sehr gutem Wetter oben. “Visibility 15 Miles” klang gut und man konnte wirklich weit sehen.
Anschließend sind wir zum Broadway hinüber, dem wir dann bis zur Brooklyn Bridge gefolgt sind. Nach einem Abstecher zu J&R, wo ich mir eine Digicam gekauft habe (Dollarkurs sei Dank 😉 ), sind wir nach Westen zum Ground Zero und anschließend ins World Financial Center, wo anscheinend eine Pressekonferenz zum NFL Draft stattgefunden hat.
Wir haben uns dann gemütlich ans Westufer des Hudson Rivers gesetzt und unseren Beinen etwas Regeneration gegönnt, bevor wir weiter sind zum Battery Park. Anschließend sind wir zur Wall Street gelaufen. Dort war wohl die größte der – grob geschätzt – einer Milliarde USA-Fahnen, die wir im Laufe der Woche gesehen haben.
Von dort aus ging es weiter zum Pier 17 am Süd-Ost-Ufer Manhattans.
Nach einer Stärkung mit Chicken&Shrimp Teriyaki im Food Court – sehr lecker!!! – sind wir wieder zur City Hall zurück gelaufen und von dort aus mit der U-Bahn wieder in Richtung Uptown gefahren – nach einem kleinen unabsichtlichem Abstecher nach Brooklyn – und haben wieder mal dem Times Square einen Besuch abgestattet.
Am Samstag ging es relativ früh morgens gen Uptown. Die Geschäfte an der 5th Avenue hatten noch zu, als wir dort ankamen. So nutzten wir die Zeit und haben uns erst mal einen Überblick verschafft, wo die Geschäfte sind, die wir ansteuern wollten. Dazu gehörten der Disney Store, der Apple Store, Niketown im Trumptower, Tiffany’s (obwohl wir schon gefrühstückt hatten ;)) und Serendipities. Letzteres ist ein bekanntes Süßigkeitengeschäft, das wir leider auch nach längerem Suchen nicht gefunden haben. Wir vermuten mal es hat mittlerweile geschlossen… Unsere Quellen waren da schon etwas älter und auch relativ unpräzise 😉
Nach einer Stärkung und einer kleinen Pause im Hotel haben wir uns nachmittags auf zum Westufer des Hudson gemacht, wo die Circle Line ablegt. Das Ticket dafür war ebenfalls im City Pass enthalten, den ich an dieser Stelle noch einmal wirklich empfehlen will. Man kauft ihn einmal und spart sich dann vieles lästiges Anstehen. Und Geld kann man sich auch noch sparen, zumindest wenn man auch fast alles macht.
Die Fahrt der Circle Line dauerte zwei Stunden und ging wie gesagt im Westen Manhattans los und führte dann in Richtung Freiheitsstatue und anschließend weiter auf der Ostseite Manhattans hinauf und schließlich da ganze auch wieder zurück. Der Eindruck der Skyline ist vom Wasser aus einfach überwältigend und noch viel beeindruckender als wenn man direkt vor den jeweiligen Häusern steht. Der Kommentator der Rundfahrt wusste auch zu überzeugen und konnte mit reichlich Geschichten aus und über New York aufwarten.
Abends sind wir wieder am “unteren” Broadway unterwegs gewesen, wo wir einen Paul Frank Laden besucht haben. In unmittelbarer Nähe tritt auch die Blue Man Group auf, nämlich in der Lafayette Street. Die Tickets waren uns dann aber doch zu teuer, obwohl man sogar noch für den gleichen Abend welche bekommen hätte.
Am Sonntag mussten wir – voller Entsetzen – feststellen, dass das “Village 38” geschlossen hatte. Wir mussten uns also woanders Frühstück besorgen! Ein Abstecher zu Dunkin’ Donuts rettete uns, allerdings kein wirklich adäquater Ersatz! Nach der Stärkung sind wir in die Manhattan Mall gegangen, um dem einsetzenden Nieselregen zu entkommen. Dort haben wir vor allem günstige T-Shirts – mitunter von Sarah Jessica Parkers Label – erstanden. Als das Wetter besser wurde, sind wir weiter shoppen gegangen, unter anderem bei Foot Locker, Macy’s und anderen Läden in der Nähe der Penn Station.
Weitere Programmpunkte am Nachmittag waren das Hard Rock Cafe – wo unter anderem ein Original Paul McCartney Linkshänderbass ausgestellt ist – und der M&M-Store am Times Square. Dort konnte Doro nach Herzenslust M&Ms in allen Farben anstarren 😉
Am Times Square war eine Demonstration armenischer Emigranten zum Gedächtnis an den “Völkermord 1915”.
Alles in allem ein relaxter Tag verglichen mit den Tagen zuvor…
Am Montag war das Wetter nochmal deutlich schlechter… es goß wie aus Eimern! Daher beschlossen wir einen Museumstag einzulegen und unsere Tickets für das Guggenheim und das MoMA zu nutzen. Der Weg zum Guggenheim Museum durch den Central Park war – wie auf dem Bild zu sehen – entsprechend feuchtfröhlich.
Das Guggenheim war – mal wieder – vollständig in ein Baugerüst gehüllt, so dass die spektakuläre Architektur leider überhaupt nicht zur Geltung kam. Im Inneren konnte es dafür umso mehr überzeugen. Es war relativ klein, dafür aber mit interessanten Schiesspulverkreationen und Installationen von Cai-Guo Qiang, einem chinesischen Künstler, gefüllt. Nach ca. eineinhalb Stunden haben wir uns wieder in die Fluten gestürzt und uns auf den Weg zum Metropolitan Museum of Modern Art gemacht. Dank City Pass entfiel langes Anstehen für die Tickets, jedoch nicht an der Garderobe 😉
Im MoMA waren leider einige Ausstellungsräume aufgrund von Umbauarbeiten gesperrt. Wie durch das schlechte Wetter zu erwarten, waren wir nicht die einzigen, die die geniale Idee hatten, heute ins Museum zu gehen. Das MoMA war dementsprechend platzevoll.
Nachdem ausreichend für intellektuelle Nahrung gesorgt war, war jetzt die körperliche Nahrung dran – auf zu Wendys!!! Einen Quarterpounder und einen Bacinator später (als Menu mit einen Liter Cola und Pommes) war ich schachmatt gesetzt, nur ein kleines Verdauungsschläfchen konnte mein Überleben sichern.
Nach ca. 2 Stunden Schlaf (gefühlte 30 Sekunden) zwang Doro mich das Hotel zu verlassen und mit ihr zum Times Square zu rollen. Dort wollten wir erneut unser Glück am zentralen Ticketverkauf versuchen, um ein paar Broadwaytickets zu ergattern. Leider war nichts nach unserem Geschmack dabei. Auf gut Glück sind wir dann direkt zum “Phantom of the opera“-Theater gegangen. Dort haben wir dann tatsächlich noch Karten für die abendliche Vorstellung erhalten – allerdings nur Stehplatzkarten. Diese waren für ungefähr 25 $ aber auch wirklich günstig.
Um noch ein paar Kalorien zu verbrennen sind wir – wieder mal – einkaufen gegangen 😉 Keine weiteren Details an dieser Stelle 😀
Nach einer kurzen Pause im Hotel, wo ich meine Neuerwebungen abladen konnte, mussten wir (STRESS!!!) auch schon wieder aufbrechen, um rechtzeitig zur Vorstellung zu kommen.
Die Stehplätze waren relativ mittig im Theater und direkt neben dem Mischpult, was einige interessante Einblicke in die Technik gewährte.
So konnten wir miterleben, wie der Tontechniker das Stück wahrlich “mitlebte” und munter/beschwingt an seinen Reglern werkelte.
Das Stück war “stimmgewaltig und gut inszeniert” (fachlich fundierter Kommentar von Doro). Mir hat es aber auch sehr gut gefallen, auch wenn ich keine Ahnung habe 😉 Nur meine Beine wollten zur Halbzeit schon nicht mehr… die Kilos, die ich mir bei Wendys angefressen hatte, drückten einfach zu sehr!
Am Dienstag haben wir uns – nach einem wiedermal sehr guten Frühstück im Village – ins Metropolitan Museum of Art begeben. Der Weg dorthin führte uns über die 5th Avenue, wo wir noch in einigen Geschäften waren. So musste ich unter anderem unbedingt noch in den NBA Store!
Weiterhin waren wir noch im wahrscheinlich exklusivsten H&M der Welt 😉 Große Unterschiede zu anderen Läden konnten wir – außer der schieren Größe und Weitläufigkeit – allerdings nicht wirklich feststellen.
Das letzte Stück zum Met führt am Central Park entlang.
Im Metropolitan Museum waren ebenfalls einige Umbauarbeiten im Gange, unter anderem im American Wing. So haben wir uns “nur” die ägyptische “Ecke” des Museums, alte Musikinstrumente und die Ausstellung moderner Kunst angesehen. Zahlreiche Sackgassen machten das Ganze zusätzlich spannend!
Nach dem Museumsbesuch stand noch Bloomingdales auf dem Programm. Ein wirklich exklusives und sauteures Kaufhaus… dort haben wir uns diesmal shoppingtechnisch dezent zurückgehalten 😉
Abends haben wir (auf mein Drängen *hust*) noch versucht, Karten für ein Spiel der Rangers zu kriegen, was allerdings LEIDER scheiterte. Naja, NHL Semifinals sind halt hartumkämpft…
Den leider schon letzten Tag ließen wir ausnahmsweise wieder mal mit einem Spaziergang zum Times Square – Doro’s heimlichem Geliebten – ausklingen, um anschließend todmüde ins Bett zu fallen.
Am Mittwoch, dem Tag unserer Abreise, waren wir wieder mal im Village. Der nette asiatische Kassierer fragte uns sogar schon, ob wir irgendwo in der Nähe wohnen würden…. irgendwie bedenklich!!! Um zehn wurden wir vom bestellten Supershuttle abgeholt und zum Flughafen Newark gebracht. Mit uns fuhren ein Paar aus NRW und eine sehr nette Frau aus Kentucky. Der ursprüngliche Plan, unser Gepäck am Flughafen einzusperren oder aufzugeben, scheiterte leider. Schließfächer gibt es am Flughafen nicht mehr – Paranoia hellau…
So nahmen wir unsere Koffer mit in die New Jersey Garden Mall, wo wir unseren letzten Tag nochmal mit ausgiebigem Shopping ausklingen lassen wollten. Auch in der Mall gab es leider keine Möglichkeit, das Gepäck unterzubringen, so dass uns als letzte Möglichkeit ein kleines Wägelchen blieb, auf das wir unser Gepäck luden. Ein sehr witziger Anblick – fanden übrigens auch einige Amerikaner 😉
Wirklich erfolgreich waren wir allerdings gar nicht mehr und machten uns recht frühzeitig auf den Weg zum Flughafen zurück. Dort warteten wir bei einem leckeren Frappuccino und einigem – ÜBERRASCHUNG !!! – Shopping im Duty Free Shop auf unseren Rückflug.
Der Flug verlief ereignislos – bis auf zahlreiche Abstürze des Onboard Entertainments – und nach drei/vier Stunden Schlaf landeten wir in München! Back home!! 😀
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